Durch den Einsatz eines Sonnenschutzglases soll die Überhitzung eines Raumes verhindert werden. Bei der Wahl sollten Sie auf den Hitze- und den Wärmeschutz achten. Wählen Sie einen sehr hohen Sonnenschutz, kann es im Winter zu erhöhten Heizkosten kommen. Bei Sonnenschutzglas handelt es sich um ein spezielles Flachglas, welches eine überhöhte Aufheizung des Raumes durch starke Sonneneinstrahlungen vermindern soll.
Warum ein Fenster mit Sonnenschutz? Scheint im Winter die Sonne, so ist sie gern gesehen, da sie wärmende Lichtstrahlen durch die Fenster schickt. Im Sommer hingegen sucht man im Haus das Kühle. Durch Sonnenschutzglas und Sonnenschutzsysteme wie z.B. Raffstore-Anlagen oder Jalousien verhindern Sie das Aufheizen der Raumluft. Das Hauptaugenmerk eines Sonnenschutzglases liegt darin, im Sommer so wenig wie möglich an Wärmeenergie in die Räume zu lassen, dabei zeitgleich aber den Lichteinfall nicht einzugrenzen. Zusätzlich bietet dieser Sonnenschutz sowohl einen UV-Schutz, also auch Schutz vor Sonnenbrand. Im Winter wird auf diesem Weg hingegen die Wärme im Raum gehalten. Bei einer der standardmäßigen Verglasungen wird heutzutage bereits Wärmedämmglas eingesetzt. Auch dieses Glas bietet bereits einen guten Schutz vor UV-Strahlungen des Sonnenlichtes. Sollte ein noch besserer UV-Schutz gewünscht werden, ist der Einsatz von Verbund-Sicherheitsglas im Isolierglasaufbau empfehlenswert. Durch den Einsatz von Polyvinylbuteral-Folie (PVB-Folie) im Verbund-Sicherheitsglas VSG werden UV-Strahlungen bis zu 95% blockiert. Der Nebeneffekt: Oberflächen wie z.B. Holztüren oder Dichtung bleichen nicht aus oder verfärben sich.
Die ersten Sonnenschutzgläser auf dem Markt waren in der Regel gefärbt, um so
die Absorption des Lichts zu senken. Der Nachteil: Im Winter ließen sie wenig Wärme in den Raum und durch die Färbung/Tönung des Glases war die Sicht nach draußen eingeschränkt.
Inzwischen wird beschichtetes Sonnenschutzglas verwendet. Bei den heutigen Sonnenschutzgläsern besteht die Beschichtung als Edelmetall (Magnetron-Beschichtungsverfahren) oder es werden mittels Sprühverfahren Metalloxide auf das Glas aufgebracht (Pyrolytisches Beschichtungsverfahren). Diese Beschichtungen sorgen dafür, dass das Licht, welches auf das Glas trifft, reflektiert wird. Auch die Verglasung selbst lässt nur wenig Sonnenenergie in den Raum. Im Gegensatz zu dem gefärbtem Sonnenschutzglas, lässt die neue Möglichkeit aber mehr Licht hinein und somit eine bessere Sicht nach draußen zu.
Bei neuen adaptiven Sonnenschutzgläsern handelt es sich um Gläser, die die Eigenschaft besitzen, nutzergesteuert oder automatisch die Lichtdurchlässigkeit thermochrom oder elektrochrom zu verändern. Diese Möglichkeit des Sonnenschutzes sind in Form der schaltbaren Verglasung oder in Form von Gläsern mit integriertem System erhältlich.

Eigenschaften

  • Sonnenschutzglas mit einer metallischen Sonnenschutzbeschichtung: Das heutige Sonnenschutzglas mit seiner metallischen Schutzbeschichtung unterscheidet sich optisch nicht von normalem Isolierglas. Nur die hauchdünne, fast unsichtbare Edelmetallbeschichtung macht hier den Unterschied aus. Die feine Beschichtung filtert die Sonnenstrahlen und sorgt für einen geringen Wärmedurchlass. Durch das heutige Sonnenschutzglas können bis zu 80% der Infrarotstrahlungen, welche wir als Wärme verspüren, reflektiert werden. Gleichzeitig gelangt viel sichtbares Licht hindurch.
  • Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum: Während die Eigenschaft der metallischen Sonnenschutzbeschichtung über das Jahr gleichbleibend ist, können auch Gläser verwendet werden, deren Sonnenschutzwirkung veränderlich ist. Dabei gibt es z.B. die Möglichkeit einer Isolierverglasung mit integriertem Sonnenschutz. Bei diesem innen liegenden Sonnenschutz besteht die Verglasung aus Dreifach-Isolierglas mit einem Raffstore / Jalousie / Plisée oder einer Senkrechtmarkise im Scheibenzwischenraum. Letztere befindet sich zwischen der innen liegenden Einfachverglasung und der äußeren Doppelverglasung. Dieser Sonnenschutz kann manuell oder motorisch geschaltet und der Wettersituation angepasst werden.
  • Sonnenschutz durch Microlamellen-Isolierglas: Bei dieser Isolierverglasung werden auf die Innenseite der äußersten Scheibe hauchdünne Metallbänder verklebt, sogenannte Microlamellen oder Metallmembrane. Diese perforierten Metallbänder lassen die Sonneneinstrahlung in vorab definierten Winkeln hindurch. Mikrolamellen wirken wie ein horizontaler Lamellen-Vorhang: Je höher der Sonnenstand, desto mehr direkte Sonneneinstrahlung wird nach draußen wieder reflektiert bzw. transmittiert. Ist der Sonnenstand niedrig, wie im Winter, so gelangt mehr direkte Sonneneinstrahlung in den Raum und erwärmt diesen. Durch die feine Struktur erhalten Sie ein farbneutrale und ausreichende Raumausleuchtung. Microlamellen werden in der Regel waagerecht auf die Verglasung geklebt, aber auch eine senkrechte oder teilflächige Verklebung ist möglich.

Intelligente Sonnenschutzverglasung

An Glasbauten und großen Glasflächen an Gebäuden ist die Wahl einer intelligenten Verglasung und Sonnenschutzverglasung sinnvoll. Zum einen bieten Sie eine interessante Optik von außen, zum anderen wird gerade im Sommer eine Überhitzung der dahinter liegenden Räumlichkeiten verhindert.
Zu der intelligenten Sonnenschutz-Verglasung gehören sowohl: elektrochrome Sonnenschutzverglasungen, thermochrome Sonnenschutzverglasung als auch photochrome Verglasungen. Die Färbungen dieser Verglasungen reichen von farbneutral über anthrazit bis hin zu bläulichen Nuancen.

Elektrochrome Sonnenschutzverglasung
Bei einer elektrochromen Verglasung, welche zu den intelligenten Gläsern gehört, erfolgt der Sonnenschutz durch schwache elektrische Spannungsimpulse. Diese Impulse regulieren bei dem mit einer elektrochrome Beschichtung (Wolframtrioxid) überzogenen und mit einer leitfähigen Polymerfolie ausgestatteten Isolierglasverglasung die Licht- und Wärmedurchlässigkeit. Auf Knopfdruck oder automatisch mittels Helligkeitsmessung verfärbt sich die Scheibe in mehreren Stufen von transparent bis zu blau und umgekehrt. Die Durchsicht und Lichtdurchlässigkeit bleibt aber dennoch erhalten.
Mittels einer geringen Stromzufuhr verändert sich das Spannungsfeld und die Verglasung verfärbt sich. Brechen Sie diese Spannung ab, wird das Glas wieder klar durchsichtig.

Thermochrome Sonnenschutzverglasung
Bei thermochromen Sonnenschutz-Glas besteht die Verglasung aus Verbundglas, welches mittels Folie verbunden ist. Bei der Folie handelt es sich um Spezialfolie mit einer thermochromen Substanz. Diese Substanz reagiert auf die Wärme der Sonnenstrahlen und reguliert ihre Lichtdurchlässigkeit selbst. Das heißt, wärmt sich die Verglasung auf, verändert das Glas seine Farbe von Anthrazit bis hin zu Blau. Der Effekt erhöht sich mit der Temperatur der Scheibe. Kühlt das Glas wieder ab, verringert sich auch die Dimmung bis zu klar-durchsichtig. Trotz Färbung bleibt die Verglasung immer noch lichtdurchlässig, hält aber bis zu 50 % der Wärme fern.
Der Vorteil dieser intelligenten Verglasung: Sie benötigt keinerlei elektrische Anschlüsse und dimmt sich allein durch die Sonneneinstrahlungen. Aufgrund der empfindlichen Eigenschaften dieser Verglasung gegenüber Temperatur eignet sich die thermochrome Verglasung besonders für Überkopfverglasungen und Dachfenster-Verglasungen.

Photochrome Sonnenschutzverglasung
Bei der photochromen Verglasung verändert sich die Verglasung aufgrund der UV-Strahlungen oder Beleuchtungsverhältnisse. Hier wandelt das Glas sich von klar-durchsichtig bis hin zu grau-braun. Diese Verglasung wird häufig bei Sonnenbrillengläsern verwendet.

Wissenswertes

Verschaffen Sie sich an dieser Stelle einen Überblick über wichtige Kennzahlen für das richtige Sonnenschutzglas:

U-Wert
Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert oder nur bei der Verglasung der Ug-Wert) kennzeichnet, welche Menge an Energie durch das Glas nach außen entweicht. Je kleiner der U-Wert ist, desto besser hält die Verglasung Wärmeenergie in einem Raum. Die Energieeinsparverordung (EnEV) hat festgelegt, dass neue Fenster (Uw) mindestens einen U-Wert von 1,3 oder besser besitzen müssen. Hinzu kommt, das dabei auch der Fensterrahmen (Ug) diese Bedingungen des U-Wertes erfüllen soll.

g-Wert
Dieser Wert definiert den Gesamtenergie-Durchlassungsgrad bei einer Verglasung. Je kleiner der g-Wert ist, desto weniger Energie gelangt durch das Sonnenschutzglas.

Tv-Wert:
Der Lichttransmissiongrad gibt an, wieviel Prozent des sichtbaren Strahlungsanteils des Sonnenspektrums von außen nach innen übertragen werden. Er ist abhängig von der Zusammensetzung des Glasgemenges, der Glasdicke und einer eventuellen Beschichtung, die auf das Glas aufgebracht wurde.

Ra
Bezeichnet den Farbwiedergabe-Index bzw. wie gut Farben durch das Sonnenschutzglas hindurch wahrgenommen werden können. Liegt der Wert über 90, so besitzen Sie eine recht naturgetreue Wahrnehmung der Farben durch das Glas.

Unser Tipp für Sonnenschutzverglasungen: Bei der Verglasung sollte auf 2 Werte geachtet werden, den g-Wert und den Ug-Wert. Der g-Wert definiert, wie viel Energie durch die Verglasung in einen Raum hineingelassen wird. Dieser sollte so klein wie möglich sein, denn je höher der Wert, desto mehr Sonnenenergie wird durch das Glas hindurchgelassen. Der zweite Wert ist der Ug-Wert, welcher möglichst gering sein sollte. Denn je kleiner der Wert, desto weniger Heizungswärme geht verloren.

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Das richtige Sonnenschutzglas

Ein ganzjährig genutzter Wintergarten, großflächige Dachverglasungen und auch großformatige Verglasungen im Bereich des Wohn- und Essbereichs profitieren von einer Sonnenschutzverglasung. Die Wahl eines Sonnenschutzglases sollte dennoch immer genau durchdacht und zwischen dem Glas und der Heizung abgewogen werden.
Der geringe g-Wert hat im Sommer den Vorteil, dass nur ein geringer Teil der Sonnenenergie durch die Fensterverglasung hindurch kommt. Er kann andererseits aber zu höheren Heizkosten während der Heizperiode führen, da nicht soviel Energie durch die Verglasung in einen Raum gelangt. Andererseits können durch Sonnenschutzverglasungen auch Energiekosten eingespart werden, da Klimaanlagen oder Wohnraumlüftungen weniger genutzt werden müssen.
Sollten Bedenken vorhanden sein, welches Sonnenschutzglas das richtige ist, so kann auch ein Sonnenschutzglas mit einem hohem tL-Wert (Lichtdurchlassungsgrad) in Kombination mit zusätzlichen Jalousien die richtige Wahl darstellen. Hier beraten wir Sie gerne und helfen Ihnen bei der richtigen Entscheidung.

Vorteile einer Sonnenschutzverglasung:

  • angenehme Beschattung
  • Sonnen- und Wärmeschutz
  • angenehme Temperatur bei jedem Wetter
  • Blendfreiheit
  • optimale Nutzung von Tageslicht
  • bietet Schutz vor UV-Strahlung

Kontakt

Durch eine sorgfältige Planung bei der Sonnenschutzverglasung ist diese fast genauso effizient wie außenliegende Sonnenschutzsysteme (z.B. Raffstore-Anlagen und Jalousien). Wir helfen Ihnen gerne weiter und bieten Ihnen eine Entscheidungshilfe. Melden Sie sich einfach über unsere Internetseite oder übersenden Sie uns Ihre Fragen und Wünsche per E-Mail an info@glasbau-wagenschein.de, oder per Telefon unter 04221-978395 und wir beraten Sie umfassend.